Vortrag vom ehemaligen deutsche Meister
Der ehemalige deutsche Meister im Body-Building und Verfasser des Bestsellers "Erfolgreich trainieren", Andreas Bredenkamp, referierte im Fit for Life vor fast 150 Zuhörern.
Handelte es sich bei den Besuchern des Vortrages, den das Fit for Life in Hildburghausen veranstaltete, überwiegend um Jugendliche und Frauen? Das wurde vorab vermutet. Aber falsch: Sehr junge Leute bildeten eine Minderheit im Saal, der Altersdurchschnitt dürfte bei über 40 Jahren gelegen haben, Männer waren zahlreich vertreten.
Was Referent Andreas Bredenkamp dem Publikum über gut zwei Stunden hinweg darlegte, war für sich genommen nicht neu: Erstens fehlt es uns allen an Bewegung; zweitens: Sport ist gesund; drittens: Wildes drauflos Sporteln erzielt wenig oder schädliche Wirkung; viertens: Regelmäßige Schnelldiäten führen zum "Jojo-Effekt"; fünftens: Wir alle sind geknechtet von Hektik und Sorgen, die wir viel zu sehr an uns heran lassen; und sechstens: Wer sich sportlich in der Natur betätigt, hat zwar nicht weniger Probleme als andere, aber garantiert weniger Stress.
Olle Kamellen? Bredenkamp verstand es zum einen, das alles mitreißend zu schildern, eingängig illustriert mit plastischen Beispielen und versehen mit amüsanten Geschichten, in denen man sich wiedererkennen konnte, zum anderen - und das war entscheidend - lieferte er die sportmedizinischen Erklärungen dafür, wie es zu den angesprochenen Körper-Phänomenen kommt.
Da wurde mancher Denkfehler offenbar und einige falsche Hoffnung zunichte gemacht. Falsche Hoffnung in dem Sinne, als man die besagten Wahrheiten zwar alle kennt, aber doch immer glaubt, auf einen selbst würden sie nicht zutreffen, etwa in dem Stil: Ich faste nach der richtigen Diät; ich bewege mich als Gassi-Geher mit meinem Hund ausreichend, ich nehme eben naturbedingt aufgrund meines Alters immer mehr zu. . .
Warum bewirkt wildes Training das Gegenteil von dem, was man erreichen will? Bredenkamps Antwort: Weil sich ein Muskel bei jeder Anstrengung verschleißt, aber anschließend wie eine Hornhaut neu und stärker aufbaut. Das sei zunächst einmal positiv. Trainiere man jedoch zur Unzeit in diesen Aufbauprozess hinein, unterlaufe man den Effekt, arbeite regelrecht dagegen an. Ähnlich verhalte es sich mit Hauruck-Diäten. Sie entziehen dem Körper Wasser, verringern somit die gewebestraffende Muskelmasse, lassen jedoch die Fettreserven im Wesentlichen unangetastet. Auf diese Weise, meinte Bredenkamp, werde man zwar leichter, aber letztlich fetter. Gleichzeitig schränke der Körper den Kalorienverbrauch ein, was in der Zeit nach der Diät dazu führe, dass die wieder ausgiebig zugeführte Nahrung nicht vollkommen in Energie umgewandelt sondern quasi eingelagert wird. Da sich dieser Effekt mit jeder neuen Kur steigere, sei das Ergebnis dasselbe wie ein richtig durchgeführtes Training. Nur würden eben nicht konsequent Muckis vergrößert, sondern vermehre sich das Körperfett. Bredenkamp wusste auch schlüssig zu begründen, warum man etwa "Schwimmringe" nicht wegfasten kann oder warum alltägliche Bewegung nicht mehr ausreicht, Körper und Geist im Gleichgewicht zu halten.
Die Lösung für die Probleme? Konsequenter, und effektiver Aufbau von Muskelmasse. Das hält schlank, stärkt die Knochen und vermindert den Stress und Schmerzen und das bis ins allerhöchste Alter - so Bredenkamp.
Wie man das Training optimiert, wollte der Referent an diesem Abend nicht beantworten. Das sei eine individuelle Sache. Mit diesbezüglichen Fragen, empfahl er, solle man sich an das kompetente Personal eines zuverlässigen Fitnessstudios wenden - etwa an die Trainierinnen und Trainer des Fit for Life, das nach seinen Methoden arbeitet und in dem jetzt ein Experiment startet: 50 Männer und Frauen werden gesucht, die in einem Rückenprojekt bis Weihnachten bestätigen sollen, dass es möglich ist, in kurzer Zeit Kraft und Ausdauer zu gewinnen und Schmerzen zu reduzieren.
Abschließend erhielt Bredenkamp großen Applaus, und es gingen zahlreiche Exemplare seines Buches "Erfolgreich trainieren" über den Tisch des Verkaufsstandes. Der Vortrag dürfte in und um Hildburghausen noch einige Zeit für Gesprächsstoff sorgen.
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