Krafttraining

Krafttraining

Krafttraining: Schlinge oder Hantel?
Schlingentraining erfreut sich großer Popularität in den Studios. Aber ist es eine echte Alternative zum herkömmlichen Krafttraining? Kann das Schlingentraining das Krafttraining mit freien Gewichten oder an den Maschinen sogar ersetzen? 
 Um die Unterschiede zu verdeutlichen, kann man die Übung „Rudern“, an der Rudermaschine oder mit einer Langhantel, mit Rudern am Schlingentrainer vergleichen. 


Kraft- gegen Schlingentraining: der Kraftfluss

 Die Unterschiede beider Trainingsformen zeigen sich besonders am Beispiel des Kraftflusses: Beim Rudern mit der Langhantel in vorgebeugter Stellung vorläuft der Kraftfluss von den Händen, Unter- und Oberarmen über den Oberkörper, das Gesäß und die Ober- und Unterschenkel und wird erst über die Füße ausgeleitet (Bodenkontakt). 
 Beim klassischen Rudern an der Maschine entwickelt sich der Kraftfluss von den Unter- und Oberarmen weiter über die Schulterpartie bis zur breiten Rückenmuskulatur. Er wird über das Polster ausgeleitet, weil der Brustkorb während der Übung an das Polster gedrückt wird.

 Die Position des Körpers sieht beim Rudern an den Schlingen (wie etwa beim TRX-Training) dagegen völlig anders aus: Der ganze Körper ist in einer Linie nach hinten geneigt. Man fasst die Griffe und zieht sich gegen die Schwerkraft nach oben. 
 Der Kraftfluss ähnelt hier dem Hantelrudern. Er verläuft durch den ganzen Körper. 
 Das Schlingentraining bietet bei dieser Übung nicht nur reines Krafttraining an, es fördert zusätzlich noch die propriozeptiven Fähigkeiten des Trainierenden. 


Unterschiede bei der Art des Widerstandes

 Die Unterschiede zwischen klassischem Krafttraining und dem Training an den Schlingen werden unter dem Gesichtspunkt des Widerstandes noch deutlicher:
 Der stammt bei einer herkömmlichen Ruderübung an der Maschine von Steckgewichten, beim Rudern mit der Langhantel von der Langhantel selbst. 
 Beim Schlingentraining sorgt das eigene Körpergewicht für den Widerstand. 

 Das eigene Körpergewicht garantiert zwar Mobilität und Flexibilität, was für das Schlingentraining spricht. Das Eigengewicht kann allerdings zu stark oder zu schwach sein. Damit ist ein Maximalkraft-Training per Schlingen so gut wie ausgeschlossen. 


Kann Schlingentraining das klassische Krafttraining ersetzen: eine Studie

 Wissenschaftler der University of Wisconsin-Eau Claire sind der Frage nachgegangen, ob ein klassisches Training mit den Hanteln durch Schlingentraining ersetzt werden kann. Man bildete zwei Gruppen von Probanden und ließ sie sieben Wochen lang vergleichbare Übungen trainieren. Eine Gruppe trainierte mit Schlingen, die andere mit Gewichten. 

 Zum Schluss verglich man die Fortschritte der beiden Gruppen. In beiden waren in einigen Muskelbereichen ähnliche Verbesserungen der Kraft und Ausdauer fest zu stellen. 

 In beiden Gruppen war die Kraft der Core-Muskulatur gestiegen, aber einen größeren Kraftzuwachs in den Beinen konnten die Probanden mit dem klassischen Krafttraining erreichen. Daraus schließen die Wissenschaftler, dass sich ein Krafttraining mit Gewichten nicht vollkommen durch das Schlingentraining ersetzen lässt. Allerdings kann das Training an Schlingen als eine sinnvolle Ergänzung zur Verbesserung der Rumpfstabilität genutzt werden. 

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 Foto: Jasminko Ibrakovic, Shutterstock